Diagnostik und Prävention

Auf die Diagnostik legen wir in unseren Kliniken großen Wert. Deshalb sind bei uns mehrere Untersuchungen verfügbar, denen man sich als Bestandteil der Behandlung einer Unfruchtbarkeit, aber auch als Teil der Prävention unterziehen kann. Jede Untersuchung ist mit der Möglichkeit einer kostenlosen Konsultation der Ergebnisse verbunden, und zwar sowohl persönlich als auch telefonisch.

Die Untersuchungen im Rahmen der Diagnostik von Unfruchtbarkeit richten sich bei Frauen auf die Bewertung der Eierstockfunktion, die Durchgängigkeit der Eileiter, den Hormonspiegel, die Immunologie, die Genetik und die Hämatologie. Bei Männern wird hauptsächlich die Spermienproduktion untersucht, aber auch die Immunologie oder das Hormonprofil.

Die Ergebnisse der Untersuchungen, die Bestandteil der Unfruchtbarkeitsbehandlung sind, stehen den Patienten/Patientinnen erst nach ihrer Konsultation mit dem Arzt bzw. der Ärztin zur Verfügung, da sie im Kontext der anderen Informationen interpretiert werden müssen, die der Arzt oder die Ärztin fachkundig auswerten kann. In der Regel erfolgt die Konsultation automatisch beim nächsten Klinikbesuch. Wenn der nächste Klinikbesuch von den Untersuchungsergebnissen abhängt, vereinbart der Arzt bzw. die Ärztin mit dem Patienten oder der Patientin eine telefonische Konsultation.

Untersuchungen für Frauen

Präkonzeptionelle Betreuung

Die präkonzeptionelle Betreuung besteht aus einer Reihe diagnostischer Methoden, deren Ziel es ist, den aktuellen Stand der Fruchtbarkeit zu ermitteln. Diese Untersuchung wird auch als Bestandteil der Vorbeugung empfohlen – also nicht nur für Frauen, die versuchen, schwanger zu werden, sondern auch für Frauen, die in der Zukunft Kinder planen.

Bei dieser Untersuchung wird aus dem Blut das Hormonprofil ermittelt, durch das die ovarielle Reserve bestimmt werden kann, und somit auch, ob die Frau noch genügend Zeit hat oder es besser wäre, die Familiengründung nicht mehr unnötig aufzuschieben. Die ovarielle Reserve ist dabei bei jeder Frau anders und in seltenen Fällen kann die vorzeitige Ovarialinsuffizienz (vorzeitige Wechseljahre) bereits um das 30. Lebensjahr eintreten. Dank dieser Untersuchung können Sie somit erforderliche Informationen erhalten, die Ihnen bei einer besseren Entscheidung bezüglich Ihrer Zukunftsplanung helfen.

Neben dem Hormonprofil wird das Blut auch auf sexuell übertragbare Krankheiten untersucht und Sie können alle Ergebnisse direkt mit einem Facharzt oder einer Fachärztin besprechen, ob nun persönlich oder telefonisch.

Untersuchung auf STD (für ISCARE-Patientinnen)

Es handelt sich um eine grundlegende Untersuchung auf sexuell übertragbare Krankheiten mittels einer Blutentnahme. Getestet wird auf Hepatitis B (HBsAG), Hepatitis C (HCV), HIV und Syphilis. Aus Kapazitätsgründen führen wir diese Untersuchung nur bei Patienten und Patientinnen durch, die in unseren Kliniken wegen Unfruchtbarkeit behandelt werden.

Vollständiges Hormonprofil (für ISCARE-Patientinnen)

Das hormonelle Gleichgewicht ist für die reproduktive Gesundheit sehr wichtig. Es stellt auch einen guten Indikator hierfür dar und liefert wertvolle Informationen, insbesondere für Frauen, die nicht schwanger werden können oder für jene, die eine Schwangerschaft auf später verschieben wollen.  Anhand der Hormone können wir die sog. ovarielle Reserve bestimmen, d. h. die Anzahl der Eizellen, die die Eierstöcke zur Befruchtung produzieren können, und damit auch, wie lange eine Frau voraussichtlich noch fruchtbar sein wird. Während die Werte einiger Hormone Aufschluss über den Grad der Fruchtbarkeit zum aktuellen Zeitpunkt geben, hängen die Werte anderer Hormone von der Phase des Menstruationszyklus ab. Von einem hormonellen Ungleichgewicht sprechen wir dann, wenn die gemessenen Hormonwerte nicht der Zyklusphase entsprechen, in der sich die Frau befindet.

Diese Untersuchung erfolgt durch eine Blutentnahme, bei der die Menge mehrerer Hormone ermittelt wird, nämlich: Anti-Müller-Hormon (AMH), Progesteron, follikelstimulierendes Hormon, luteotropes Hormon, thyreotropes Hormon, freies Thyroxin, Prolaktin, Estradiol und DHEAS.

Follikulometrie

Dabei handelt es sich um eine Ultraschalluntersuchung, bei der das Wachstum der Follikel, die Eizellen (Oozyten) enthalten, überwacht wird. Zwei bis drei Tage vor dem Eisprung erreicht einer der reifenden Follikel eine Größe von 16 bis 18 mm – dieser Follikel wird als dominanter Follikel bezeichnet. Während des Eisprungs platzt der dominante Follikel und es wird ein Ei ausgeschwemmt.

Diese Untersuchung besteht aus dem wiederholten Einführen einer dünnen Sonde in die Vagina über mehrere Tage hinweg. Dadurch kann das Wachstum der Follikel überwacht und mit großer Genauigkeit festgestellt werden, wann der Eisprung stattfindet und ob er auf eine Weise erfolgt, die einer natürlichen Empfängnis nicht im Wege steht. Wenn diese Untersuchung Teil der Behandlung ist, zahlt der Patient oder die Patientin sie nicht separat. Genaue Informationen liefert Ihnen der behandelnde Arzt oder die behandelnde Ärztin.

Thrombophilie-Gendiagnostik

Thrombophilie ist die Neigung zu erhöhter Blutgerinnung, die während einer Schwangerschaft oder einer Hormonbehandlung wegen Unfruchtbarkeit zu gefährlichen Blutgerinnseln führen kann. Aus diesem Grund werden die Erbfaktoren der Thrombophilie untersucht, und die Ergebnisse stellen einen wichtigen Faktor bei der Entscheidung über die Behandlung der Unfruchtbarkeit und die Betreuung schwangerer Frauen dar. Das Wissen um diese Veranlagung ist auch außerhalb der Reproduktionsmedizin von Nutzen.

Die Untersuchung erfolgt in Form einer Blutentnahme, bei der die einzelnen Mutationen ermittelt werden, die an der Blutgerinnung beteiligt sind. Es können bis zu vier Mutationen untersucht werden, wobei die wichtigsten von ihnen der Faktor II (Prothrombin) und der Faktor V-Leiden sind. Die Feststellung einer thrombophilen Mutation bedeutet also eine erhöhte angeborene Veranlagung zur Blutgerinnung, und aus diesem Grund müssen im Rahmen der Behandlung vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden.

Untersuchungen für Männer

Vor Untersuchungen und Entnahmen der Spermien ist es wichtig, sexuelle Enthaltsamkeit zu wahren. Diese sollte mindestens zwei, idealerweise aber nicht mehr als drei Tage dauern. Spermien leben nur wenige Tage und am Ende ihrer Lebensdauer kommt es zu ihrem natürlichen Abbau und Zerfall. Bei längerer Abstinenz erhöht sich dadurch der Anteil solcher Spermien, was die Ergebnisse leicht verzerren kann. Es gilt also auf keinen Fall, dass längere Enthaltsamkeit zu besseren Ergebnissen führen kann, und wir empfehlen sie ganz entschieden nicht.

Präkonzeptionelle Betreuung

Die präkonzeptionelle Betreuung besteht aus einer Reihe diagnostischer Methoden, deren Ziel es ist, den Stand der Fruchtbarkeit des Mannes festzustellen. Die Grundlage dieser Untersuchung bildet das Spermiogramm, das um eine Untersuchung auf sexuell übertragbare Krankheiten durch eine Blutentnahme ergänzt wird. Diese Untersuchung wird auch als Bestandteil der Vorbeugung empfohlen – also nicht nur für Männer, die versuchen, ein Kind zu zeugen, sondern auch für Männer, die in der Zukunft Kinder planen. Dank dieser Untersuchung können Sie mehr über den aktuellen Gesundheitszustand Ihrer Spermien erfahren und im Falle ungünstiger Ergebnisse deren Ursache suchen und beseitigen oder rechtzeitig mit einer Behandlung beginnen. In einigen Fällen reichen eine Veränderung des Lebensstils und die Beseitigung von Risikofaktoren aus, in anderen ist eine Behandlung bzw. ein chirurgischer Eingriff erforderlich. 

Ihre Ergebnisse können Sie direkt mit einem Facharzt oder einer Fachärztin besprechen, und zwar entweder persönlich oder telefonisch. 

Spermiogramm

Es handelt sich hierbei um eine grundlegende Laboruntersuchung des Mannes, die auf die Bewertung der Qualität des Ejakulats und das Vorhandensein von Spermien und deren Eigenschaften abzielt. Bei dieser Untersuchung werden Eigenschaften wie Volumen, Aussehen, pH-Wert und das Vorhandensein anderer Zellen im Ejakulat beurteilt. Außerdem werden Spermienkonzentration, -vitalität, -beweglichkeit und -morphologie ausgewertet.

Die gesamte Untersuchung erfolgt direkt in der Klinik und ein Termin sollte im Voraus vereinbart werden. Nach Ihrem Eintreffen und der Anmeldung an der Rezeption werden Sie von einem unserer Laboranten für Andrologie aufgerufen, der Sie zum Entnahmeraum begleitet, wo er mit Ihnen den gesamten Ablauf der Entnahme durchgeht und die Form und Zeit der Konsultation aller Ergebnisse erörtert. Die Entnahme erfolgt in einem dafür bestimmten Raum in einen speziellen sterilen Behälter, den Sie erhalten. Im Raum befindet sich ein Fach mit Klingel, in das Sie die Probe legen. Nach dem Klingeln wissen unsere Andrologen, dass sie die Probe von der anderen Seite des Fachs entnehmen und mit der Analyse beginnen können. Der letzte Schritt ist dann nur noch die Bezahlung an der Kasse.

Die Referenzwerte für ein normales Spermiogramm gemäß dem Standard der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 2021 lauten:
Ejakulatvolumen: mindestens 1,5 ml
pH-Wert: 7,2 – 8,4
Spermienkonzentration: mindestens 15 Millionen Spermien/ml
Gesamtbeweglichkeit der Spermien: mindestens 40 %
Anzahl der progressiv beweglichen Spermien: mindestens 32 %
Anzahl der morphologisch normalen Spermien: mindestens 4 %

Untersuchung auf STD (für ISCARE-Patienten)

Die Untersuchung auf sexuell übertragbare Krankheiten erfolgt mittels einer Blutentnahme. Getestet wird auf Hepatitis B (HBsAG), Hepatitis C (HCV), HIV und Syphilis. Aus Kapazitätsgründen führen wir diese Untersuchung nur bei Patienten und Patientinnen durch, die in unseren Kliniken wegen Unfruchtbarkeit behandelt werden. 

Untersuchung der DNA-Fragmentierung in Spermien

Diese Untersuchung verwendet die Halosperm-Methode, durch die wir den Prozentsatz von Spermien mit beschädigter DNA im Ejakulat bestimmen können. Dieser Anteil sollte einen Wert von 30 % nicht überschreiten. Die genetische Information im Kopfteil der Spermien kann beschädigt sein, auch wenn die Spermien nach außen hin keine verschlechterte Morphologie oder Beweglichkeit aufweisen. Durch oxidativen Stress kommt es zu Schäden, einer sog. Fragmentierung im DNA-Molekül, was die Erfolgsrate bei der Befruchtung verringert. Wenn ein so beschädigtes Spermium die Eizelle befruchtet, teilt sich der so entstandene Embryo in der Regel langsamer oder hat eine niedrigere Lebensfähigkeit in höheren Entwicklungsstadien. Glücklicherweise gibt es mehrere Methoden, um auf diese Weise geschädigtes Sperma herauszufiltern – die MACS- und MFSS-Methoden.

SpermPack – eine umfassende Spermauntersuchung

Die umfassendste Untersuchung im Angebot unserer Klinik umfasst neben dem SPG und einer Untersuchung auf DNA-Fragmentierung auch eine Untersuchung der Antikörper, einen Vitalitätstest und Oxisperm. Im Falle einer immunologischen Untersuchung auf Antikörper wird das Vorhandensein von Antisperma-Antikörpern der Klasse IgG im Ejakulat ermittelt. Beim Vitalitätstest wird der Anteil lebender Spermien in der Probe festgestellt. Oxisperm ist ein zuverlässiger Test zur Messung eines möglichen Überschusses an freien Radikalen. Das Ungleichgewicht zwischen der oxidativen Kapazität der Zelle und der Menge freier Radikale, die ein Produkt des normalen Zellstoffwechsels sind, verursacht den sog. oxidativen Stress. Dieser führt zu Zellschäden und kann auch männliche Keimzellen und damit die Fruchtbarkeit beeinträchtigen.

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